Donnerstag, 6. Januar 2011
Zu viele Gedanken...
seit September 2009 kenne ich meine Diagnose...

- Emotional instabile Persönlichkeitstörung vom Borderline-Typ mit paranoiden und dependenten Merkmalen
- Rez depressive Störung mit mittelschweren bis schweren depressiven Episoden

Es ist nicht sichtbar, viele glauben ich sei vollkommen gesund, doch ist es nicht so...die Psyche ist ein Ding für sich...

Ich mache mir über Dinge gedanken, wo jeder andere sagt, ich soll es lassen, doch es funktioniert nicht. Mein Kopf, meine Gedanken machen sich selbstständig.

Nur eine ähnliche Situation, ein Wort, eine Geste ein Blick, die mich an die Vergangeheit erinnern und der Film läuft von ganz alleine ab... Die Gefühle spielen verrückt. es ist, als würde ich alles nochmal erleben...mit den gleichen Gefühlen und sie ebben einfach nicht ab. Sie sind immer wieder da, als würde alles gerade passieren...bei einem Blick, einer Geste, einem Wort, einer Situation...

Der Wunsch endlich wieder lachen zu können, nicht ständig denken zu müssen, keine Angst zu haben, dass die Gefühle mich gleich wieder überrollen und ich sie nicht steuern kann, ist so unglaublich groß. Die Unbeschwertheit einfach mal wieder zu erleben...

Ich versuche die Dinge anzuwenden, die ich bis dato gelernt habe, doch immer wieder gerschiet das selbe...

Ein schönes Erlebnis, ein nettes Wort von Menschen, die mir am Herzen liegen und schon sind nachts diese fürchtbaren Träume da. Sie sind teilweise so realitisch, dass ich manchmal nicht weiß ob ich es geträumt habe oder ob es wirklich passiert ist. Ich wache auf und weiß nicht wo ich bin...verschwitzt...verwirrt...und dann sind da diese furchtbaren Gefühle...sie sind einfach da, gehen nicht weg...

Ich versuche anzuwenden, was ich gelernt habe.

Für den Moment ist es ok, doch sobald ich wieder zur Ruhe komme,. geht alles von vorne los. Die angst lähmt mich, denn egal was ich mache, es ändert sich nichts...
Dann kommt diese Hilflosigkeit. Wozu das alles, wenn es doch nichts bringt. Es scheint sinnlos.

Doch darf ich nicht aufgeben. Ich habe den Fehler bereits mehrfach versucht und hätte es beinahe geschafft, doch darf ich ihn nicht wiederholen.

Ich will es nicht!

Ich will wieder leben...lachen...freude empfinden...ohne diese lähmende Angst aufwachen...ich will wieder ein geregeltes Leben...doch weiß ich nicht wie ich das anstellen soll...

Viele sagen jetzt, dann mach es doch. Was ist daran denn so schwer?

Ich kann es euch nicht beantworten...ich weiß nur, dass es nicht funktioniert ohne wieder in dieses loch zu fallen...diesen Gefühlen ausgeliefert zu sein...mit offenen Augen die Vergangenheit erneut zu erleben...

Dazu immer wieder die Angst, die Menschen, die jetzt an meiner Seite sind, wieder zu verlieren, sie zu verletzen...

Ich weiß auch wie es funktioniert, kann es aber nicht umsetzten. Es will einfach nicht...u es macht mich irre...es kann doch nicht so schwer sein...doch ist es aber...

Als kleine Metapher:

Stell Dir vor Du willst einen Nagel in die Wand hauen. Klar kein Problem. Doch dann bekommst Du Hammer und Nagel und weißt damit nichts anzufangen. Du weißt nicht,was wofür ist...



Einsamkeit...Trauer...Enttäuschung...Kummer...Scham...Verzweiflung...Niedergeschlagenheit...Bedrücktheit...Antipathie...Abneigung...Hass...Unzufriedenheit...Genervtheit...Ärger...Wut...Besorgnis...Bammel...Schiss...Angst...Panik...


07.01.11

Hatte heute endlich wieder nen Termin bei meiner Psychologin...trotzdem geht es mir nicht wirklich besser. Ihre letzte Aussage heute:
"Ich kann ihnen da nicht helfen und muss ihnen diese Verantwortung überlassen. Es ist zwar viel, aber es geht nicht anders."

Zu Anfang habe ich gedacht: "Na toll. U dafür gehe ich da hin?"

Jetzt, zur späteren Stunde und Renovierungsarbeiten in der neuen Wohnung, verstehe ich ihre Aussage besser. Ich werde mich wieder mit Bad Bramstedt in Verbindung setzten und schauen, dass ich so bald wie möglich wieder dort hin kann.

Der letzte Aufenthalt belief sich über drei Monate und hat mir doch schon vie gebracht. Ich weiß in bestimmten Situationen, was ich für Skills anwenden muss...ich verstehe meine Reaktionen besser...ich weiß woher es kommt...

Dennoch...das was ich über dreißig Jahre falsch erlernt habe muss ich umprogramieren und das ist so furchtbar schwer. Immer wieder falle ich in alte Verhaltensmuster zurück. Manchmal merke ich es nicht mal...erst wenn es zu spät ist...und dann kommt diese Reue hoch.

Tja...nun sitze ich wieder hier und es rattert in meiner Birne...also...Ablenken...oder auch "Entgegengesetztes Handeln"...

Werde mir jetzt erstmal was zu essen machen und dann mal schauen...ich weiß es noch nicht...wahrscheinlich Net oder TV...wie immer...

Also bis dann...


09.01.11

Na toll...jetzt habe ich eben geschrieben wie ´ne Blöde und es wird nicht gespeichert...alles weg...
So eine sch....
Also nochmal... verdammt...jetzt bekomme ich es nicht mehr zusammen...

Ach man...das ist doch schon wieder alles zu kotzen... Diese verdammten Gedanken...Träume, von denen ich nicht weiß ob es Träume waren oder ob ich es schon erlebt habe...dazu diese unbeschreibbaren Gefühle in mir... am liebsten würde ich mich jetzt wieder unter der Bettdecke verkriechen, mit meiner Katze Schnütchen kuscheln und den Tag einfach nur vorbei gehen lassen.

Mein Freund liegt aber drüben in der Stube auf dem Sofa und wartet darauf, dass ich fertig werde, damit wir noch zuasmmen spazieren gehen können oder sonst was...ich will aber nicht..ich kann mich nicht dazu auf raffen...am liebsten wäre es mir, wenn er jetzt einfach verschwinden würde, aber ich kann es ihm einfach nicht sagen. Er kann schließlich nichts dafür.
Er kann nichts dafür, dass ich heute morgen nicht aufgestanden bin, obwohl ich wollte. Ich bin liegen geblieben, weil er noch ein wenig kuscheln wollte und dann bin ich wieder eingeschlafen und aufgewacht mit diesem Chaos in mir, was ich nicht mal in Worte fassen kann.

Ich weiß nicht wie es beschreiben soll...es ist unangenehm...es macht mir angst...es macht mich wütend...es nervt mich...

Jetzt habe ich mir eben meine Pillen aus der Stube geholt...mein Freund sah mich an und fragte, wie ich lange ich noch bräuchte. Ich konnte es ihm nicht beantworten und dann fragte er mich, ob er fahren solle. Ich stimmte zu und ging wieder an den PC. Er kam mir hinterher undfragte mich warumich denn nichts sage. Ich konnte es nicht. Ich hatte das Gefühl, ich würde ihn damit "rausschmeißen" und das wollte ich ja nun auch nicht. Jettzt ist er weg und ich habe ein schlechtes Gewissen. er meinte zwar, das es nicht schlimm sein, doch weiß ich nicht, ob ich es glauben kann. ..

Maaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaan...ich köönte heulen, aber es geht mal wieder nicht. Ich fühle mich gerade so hilflos...so ungerecht... warum kann das nicht einfach aufhören? Warum kann ich das nicht kontrollieren? Früher ging das doch auch...

Entgegengesetzte Gedanken...was war gestern...?
Gestern gegen 14:30 kam mein Freund und ich habe ihn in den Club gefahren. Dort war Jahreshauptversammlung mit anschließendem Essen. Da es mir noch zu früh war, bin ich nochmal nach Hause und in die Wanne... Rasieren...Haare waschen ...anschließend eincremen mit meiner SchokiVanillecreme...ich mag diesen Duft so gerne. Es beruhigt mich oft, doch funktioniert es nicht immer.

Während ich in der Wanne lag, kam meine Katze mit ihrem Federwedel und maute mich an, nach dem Motto: Ey Alte...komm spiel mit mir...! nach einer kurzen "verbalen" Auseinandersetzung flog mein Waschlappen, Schnütchen nahm ihren Federwedel und verschwand. Danach war allerdings Ruhe.

Aus der Wann raus, stand ich dann vor dem Kleiderschrank und wußte nicht was ich anziehen sollte... Nichts von dem, was ich gerne trug, paßte mir noch mit meinen inzwischen fast 70 kg...

Ich entschied mich letztendlich für meine schwarze Stiefelhose mit einem graunen Longshirt und Gürtel. Drüber kam die Clubjacke. Anschließend Haare machen....ich entschied spontan mir die ganzen Fissel aus dem Nacken abzuschneiden...ohne Speigel...aber es ist gerade geworden...wurde mir zumindest später im Club gesagt.... Dann kam Makeup, dezent die Augen geschminkt und Lippenstift... Als ich endlich fertig war und in den Spiegel sah, fühlte ich seit langem mal wieder sicher. Also warf ich mir die Jacke über und fuhr los. Zwischenhalt bei bei McDonalds und nen Cappu geholt und dann weiter.

In Club angekommen, standen die Männer alle gerade zusammen zum Gruppenfoto. Was für ein günstiger zeitpunkt. Ich begrüßte die Frauen, die bereits dort waren und kurz darauf kamen die Männer alle und es gab dieses Begrüßungschaos...wie immer. Zum Glück mußten sie diesmal zu mir kommen zund ich mußte nicht rum rennen...weil ich garantiert immer irgendjemanden vergaß...

Ich bekam viele Komplimente und es wurde mir von mal zu mal unangenehmer...ich fing an mich unwohl zu fühlen. Doch dann sah ich da einen Hund...es war der neue von Frank, Teddy heißt er, und ich beugte mich zu ihm runter. Was für ein schönes Tier. Ich strichelte ihn...faßte ihm ins Fell und mir wurde klar, warum er Teddy heißt. Dann versuchte er mir ständig "Küsschen" zu geben und knabberte an meinen Ringen. Tiere sind so wunderbar ehrlich...

Ich unterhielt mich noch mit einigen Frauen und dann gabe es endlich essen. Es war wieder ein Moment, wo ich mich zurück ziehen konnte, da es doch ziemlich laut im Club war und es mich von Minute zu Minute mehr streßte.
Es gab Putenbraten, Kartoffelgratin, Nudelsalat, gemischten Salat und Brot. Das Stück Fleisch, was mir auf den Teller gelegt wurde, war riesig. Gut, dachte ich, dann bekommt Teddy nachher den Rest.

Ich brachte Frank das Fleisch und er hielt es Teddy hin, doch ließ er es wieder fallen. Ich hob es auf und teilte es in kleinere Brocken und er fraß mir aus der Hand... Ich freute mich. Frank auch, da Teddy schon seit zwei Tagen nichts gefressen hatte.

Gegen 21:00 Uhr holte ich meine Jacke und verabschiedete mich nur kurz von ein paar Leuten. Mein Freund brachte mich zur Tür, küßte mich und wir verabschiedeten uns.

Als ich im Auto saß, viel eine regelrechte Last von mir ab. Endlich wieder Ruhe...

Ich fuhr nach Hause, begrüßte meine Katze, die schon vor der Tür stand und wartete, schminkte mich ab, zog mir meinen Hausanzug an, setzte mich noch kurz an den PC und ging dann zu Bett. Meine Katze kam und legte sich unter der Decke in meinen Arm und wir schliefen ein.

Irgendwann wurde ich dann wieder wach. Die Katzte war nicht da...ich hörte ein Kratzen an einer Tür und ein klägliches Mauen. Ich stand auf. Die Stubentür war zu, also war mein Freund inzwischen nach Hause gekommen und hatte versehentlich die Katze im Bad eingesperrt.
Die Kleine meckerte als ich die Tür öffnete und wir gingen wieder ins Bett...sie wieder unter der Decke in meinem Arm

Gegen 10:00 wurde ich wach, weil mein Schnütchen mir im Gesicht schnupperte. Ich hob die Decke an und sie kuschelte sich wieder in meinem Arm und schnurrte wie ein Trecker...Mein Freund drehte sich im schlaf zu mir um und nahm mich eben falls in den Arm...Ich liebe diese Momente...

Mit dieser schönen Erinnerung komme ich für heute auch erstmal zum Schluss....bis dann...